Szeged
(Szeged bitte richtig mit scharfen S sprechen !
mit Sch gesprochen, bedeutet dieses Wort die weniger feine Art von "dein Allerwertester")
Szeged ist nicht nur die sonnigste Stadt Ungarns (bis zu 2100 Sonnenstunden im Jahr), sondern gewissermaßen die lebhafteste, dank einer großen Universität. Sie ist auch die Stadt des Paprikas, der Salami und der würzigen roten Fischsuppe "halászlé".
Die einstige Insel am Zusammenfluss von Theiß und Maros war Jahrtausende lang einer der wichtigsten Umschlagplätze für Salz aus Siebenbürgen. In späteren Jahrhunderten, nach den Napoleonischen Kriegen, wurden die Stadt und ihr Umland aufgrund des milden Klimas zum Zentrum des Paprikaanbaus, der bis heute eine bedeutende Rolle spielt. Nach dem Hochwasser im Frühjahr 1879, bei dem nur 265 Häuser von über 5000 erhalten blieben, wurde die Stadt mit Hilfe anderer europäischer Hauptstädte wieder aufgebaut, sodaß das Stadtbild heute überwiegend die Architektur des ausklingenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zeigt. Die Namen der zur Hilfe gekommenen Städte sind in den Abschnitten der großen Ringstraße sowie am Hochwasserdenkmal verewigt. Auch eines der schönsten Bauwerke, die Votivkirche mit der größten Orgel Ungarns, verdankt Szeged dem Hochwasser. Der Domplatz zählt zu den schönsten Plätzen Ungarns.
Stadtrundgang:
Stadtzentrum und einer der schönsten Plätze
Ungarns ist der große Széchenyi tér mit dem wunderschönen Rathaus.
Im Déry Haus befindet sich eine Dauerausstellung mit Werken des Graphikers János Kass (Eingang Vár utca 7).
Ende Juli bis Mitte August finden hier in Südostungarn die "Szegeder Freilichtspiele"statt. Ihre Besonderheit sind Aufführungen auf dem Marktplatz, vor der eindrucksvollen
Kulisse des Doms und des Demetrius-Turms. Der Demetriusturm gehörte zu einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert - 1931 richtete man ein Nationales
Pantheon mit Darstellungen berühmter Persönlichkeiten aus Ungarns Kultur und Geschichte - in Reliefs und Plastiken - ein. Die populären Figuren der Musikuhr erscheinen nach dem
mittäglichen Glockenläuten. Aber auch Orgelkonzerte, Ausstellungen etc. werden angeboten.
Gegenüber des Doms liegen das Bischöfliche Palais und die Universität, am Nordende des Domplatzes steht die serbisch-orthodoxe Kirche
(1773-1778) mit schöner von Jován Popovics aus Birnenholz geschnitzter Ikonostase
(mit 80 Ikonen).
1883 wurde das neobarocke Nationaltheater (Deák Ferenc utca 12) errichtet.
Der Kárász tér erinnert an die ungarische Unabhängigkeitsbewegung - vom Balkon des Kárász-Hauses am Klauzál tér hielt Lajos Kossuth
1849 seine letzte Rede in Ungarn, bevor er ins Exil ging.
Der Reök-Palast bezaubert durch seine naturalistische Wasserlilienromantik (Tisza Lajos körút 56) .
Ein weiterer schöner Platz der Beachtung verdient ist der Dóm tér, mit der imposanten neoromanischen, von Doppeltürmen flankierten Votivkirche - heute Wahrzeichen der Stadt (zweitgrößte Orgel Europas - 10.180 Pfeifen).
Der ersten Synagoge von 1803 folgte 1843 der klassizistische Bau der heutigen Alten Synagoge. Der mächtige
Kuppelbau der Neuen Synagoge- nach Entwürfen von Lipód Baumhorn - (Hajnóczy/ Ecke Gutenberg u.) im maurisch geprägten Jugendstil ist eines der schönsten jüdischen Gotteshäuser
Europas. Ihre feierliche Atmosphäre beruht auf den Weiß-Gold-Blau-Tönen der Verzierungen und Fenster sowie der herrlichen, das Universum darstellenden Glaskuppel. Die größte Kirche der Tiefebene
war im Mittelalter die spätgotische Szegediner Klosterkirche der unteren Stadt (Kirche Maria Schnee) am Mátyás-Platz, deren Gnadenbild eine Kopie der weltberühmten
Tschenstochauer Mutter Gottes ist. In der ehrwürdigen Virág-Konditorei (Klauzál tér 1) trifft man sich zu sommerlichen Gesprächen, Veranstaltungen und Vorführungen.
Das Ferenc-Móra-Museum (Roosevelt tér 1-3) zeigt Exponate zu den Themen Archaeologische Funde aus der Awarenzeit, Bildende Kunst, Naturwissenschaften, Apotheken, Volkskunst des
Komitats Csongrád sowie eine Gedenkausstellung für den großen ungarischen Schriftsteller und Museumsdirektor Ferenc Móra (1879-1934).
Die stadtgeschichtliche Sammlung des Burgmuseum-Lapidariums (Várkert) ist im einzigen erhaltenen Teil der 1882 abgetragenen Szegeder Burg untergebracht. Die
Betriebshistorische Schau der Salamifabrik (Felsõ-Tiszapart 10) veranschaulicht den gesamten Fertigungsvorgang der beliebten Dauerwurst in der Firma Pick.
die Historische Wasserwirtschaft-Gedenkstätte (Deichwärterhaus an der Maros-Muendung) präsentiert Geschichte und Utensilien des Hochwasserschutzes. Die Windmühle
(Szeged-Kiskundorozsma) ist eine der letzten ihrer Art in der Tiefebene.
Im südlichen Stadtteil befindet sich die kunsthistorisch bedeutendste christliche Kirche und zwar der Alsóváros templom/Unterstädtische Kirche - das Kircheninnere ist
überwiegend barock geprägt. Das 1718-51 erbaute Ordenshaus beherbergt ein kirchengeschichtliches Museum.
Die Oberstädtische Kirche / Felsõváros mit Kloster befindet sich in der Munkácsy Mihály utca 7.
Das Viertel rund um die Arany Janos utca ist als botanische Kuriosität von ostasiatischen Ginkgos begrünt, am gegenüberliegenden Ufer in Újváros (Neustadt) wurde
ein Botansicher Garten / Botanikus kert gegründet. Sehenswert sind die Planetarien exotischer Pflanzen, der Rosengarten und das Arboretum (Arboretum = Parkanlage mit einem
ausgesuchten Bestand verschiedenartiger Baum- und Straucharten, zu deren wissenschaftl. Beobachtung ).
Am anderen Theiß-Ufer gibt es ein Thermalschwimmbecken (Újszeged = Neuszeged) wo in Csárdas köstliche Spezialitäten wie Aal-Poerkoelt oder gebackener Wels, angeboten
werden.